Online-Handel in Zeiten von Corona – Handel im Wandel

Handel im Wandel - Online-Handel in Zeiten von Corona

Die aktuelle Corona-Zeit oder Corona-Krise hat die schwierige Situation des Einzelhandels nochmals verschärft. Während des „Lockdowns“ im Frühjar 2020, mussten Einzelhändler und die Gastronomie neue Wege suchen, um Umsatz zu erzielen. Dies ging aber nur durch den Aufbau einer gewissen Form des Online Handels (ggf. auch per Telefon). Es geht also um den Online-Handel in Zeiten von Corona bzw. um den Aufbau eines Online-Kanals.

Leider befinden wir uns gerade wieder in einer schwierigen Situation, mit sehr hohen Infektionszahlen. Zum Zeitpunkt dieses Artikels befinden wir uns in Deutschland gerade wieder in einem „Lockdown-Light“. Aktuell wurde der Handel allerdings noch nicht dazu gezwungen seine Pforten zu schliessen.

Handel im Wandel

Die Handelslandschaft verändert sich rapide. Diese Entwicklung gab es auch schon vor Corona und sie hätte sich auch so fortgesetzt. Durch die Pandemie und den „Lockdown“ im Frühjahr 2020 hat sich diese Entwicklung schlichtweg beschleunigt.

Grafik Spiegel Entwicklung Online Handel in Deutschland in Bezug auf Online-Handel in Corona Zeiten

(Quelle: Der Spiegel Ausgabe: Nr. 37 2020)

Wir wollen alle hoffen, dass wir die Corona-Pandemie besser früher als später überstanden haben werden, aber vieles wird nicht mehr so sein, wie es war. Dies zu akzeptieren und anzunehmen, ist auch eine große Chance. Es geht also über die Möglichkeit des Online-Handels in Corona-Zeiten hinaus, also um ein generelles „Online-Standbein“ für die Zukunft.

Die Frage ist nun:

  • Wie kann ich mein Unternehmen für den Online-Handel in Zeiten von Corona fit machen?
  • Wie passe ich mein Geschäftsmodell an die neuen Bedingungen an?
  • Wie komme ich an einen eigenen Online-Shop

Schlussendlich geht es darum: Wie kann ich am steigenden Online-Handel partizipieren, ohne mich komplett den Online-Giganten auszuliefern.

Die Ausgangssituation

Die meisten Unternehmen und Einzelhändler sollten mittlerweile eine eigene Homepage betreiben. Ob diese Up-To-Date ist oder nicht, spielt in dieser Betrachtung erstmal keine Rolle.

Variante 1: Bestellung per Telefon und Email

Diese Variante ist mir während des „Lockdowns“ (im Frühjahr 2020) in meiner Heimatstadt Haltern am See öfter begegnet. Man konnte bei einigen Einzelhändlern per Mail und Telefon Produkte bestellen und diese wurden dann entweder geliefert oder man konnte die Waren abholen. Dies war dann sozusagen ein Online-Handel light während der erzwungenen Schließung.

Auch die Gastronomie musste sich umstellen, so sie nicht schon vorher einen Lieferdienst betrieben hat. Einige Betriebe in Haltern am See haben während der erzwungenen Schließung damit begonnen Waren und Gerichte auszuliefern.

Variante 2: Nutzung von Plattformen und Diensten

In den Online-Handel einzusteigen war sicher noch nie einfacher. Es gibt eine Vielzahl von Plattformen und Diensten, über die man seine Waren anbieten kann.

Unter anderem gibt es diese Plattformen zum „Online-Verkauf“:

Um nur einige mögliche Plattformen zu nennen. Lieferdienstplattformen wie Lieferando und Co, behandle ich hier nicht im Detail. Ich beziehe mich hier primär auf den „klassischen“ Handel.

Die Vorteile:
  • Man benötigt keinen eigenen Shop
  • Die Zahlungsabwicklung läuft über die Plattform (ausser bei Ebay Kleinanzeigen)
  • Die Plattformen haben viel „Traffic“ also viele Besucher und damit viele potentielle Kunden.
Die Nachteile:
  • Es entstehen Abwicklungskosten
  • Es entsteht eine hohe Abhängigkeit
  • Notwendigkeit von Werbemaßnahmen / Anzeigen
  • Größere Konkurrenz (deutschlandweit und weltweit)

Meiner Ansicht nach ist dies eine schnelle Lösung um in den Online-Handel in Zeiten von Corona einzusteigen. Für den Einstieg, vor allem wenn der normale Absatzweg plötzlich wegbricht, ist dies ideal.

Dennoch kann es schwierig werden hier mittel- bis langfristig erfolgreich zu sein.

Die Abhängikeit

Bei Nutzung einer Plattform ist man dieser auf Wohl und Wehe ausgeliefert. Ändert der Anbieter den Suchalgorithmus, kann es passieren das meine Angebote nicht mehr gefunden werden bzw. weniger oft in der Suche auftauchen.

Setzt der Anbieter vermehrt auf ein Anzeigen- und Promotion-Systeme, so muss ich hier „Mitspielen“ und ebenfalls Anzeigen schalten und Promotions auf der Plattform durchführen. Sonst besteht die Gefahr, dass mir hier die Konkurrenz davon läuft.

Die Konkurrenz

Auf den meisten Plattformen steht man plötzlich einer ganz anderen Konkurrenz gegenüber. Anbieter aus ganz Deutschland und ggf. auch weltweit, bieten die gleichen oder ähnliche Produkt an. Diesem Wettbewerb muss man sich dann stellen.

Variante 3: Der eigene Online-Shop

Shopbaukasten und Webseitenbaukasten

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von „Webseiten-Baukasten“ Anbietern. Webseiten lassen sich mit angebotenen Layouts erstellen oder per Drag N Drop „zusammenschrauben“. Einen kurzen Überblick dazu habe ich in meinem Blogpost Unternehmenshompage erstellen gegeben.

Die meisten dieser Anbieter haben auch eine Option einen Shop zu erstellen. Sollten Sie also bereits bei einem Anbieter sein, welcher eine Shopvariante anbietet, sollten Sie sich umgehend darüber informieren.

Eine kleine Auswahl von „Baukasten-Anbietern“ mit Shop-Optionen finden Sie nachfolgend:

Natürlich gibt es hier sicher noch viele weitere Anbieter und diese Liste ist sicher nicht vollständig. Die Anbieter und deren Angebote sollen lediglich als Beispiel dienen. Sollten Sie sowieso bereits einen dieser Anbieter nutzen, wäre dies der Weg der Wahl.

Onlineshop über WordPress – WooCommerce

Da ich mich hauptsächlich mit der Erstellung von Webseiten auf Basis von WordPress beschäftige, liegt es nahe auf WooCommerce zu kommen.

WooCommerce lässt sich einfach als Plugin in WordPress einbinden. Über dieses Plugin lässt sich, auch ohne Programmierkenntnisse, ein Online Store erstellen. Was Plugins genau sind, habe ich bereits in diesem Blogbeitrag erläutert: WordPress Plugins.

Wie man über WooCommerce einen Store erstellen kann, werde ich noch in einem gesonderten Blogpost behandeln. Das Thema würde den Rahmen dieses Blogposts sprengen.

Das Plugin ist in seiner Basisversion kostenfrei. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes „Fremium-Modell“, es lassen sich weitere Funktionen kostenpflichtig hinzubuchen.

Dieses Plugin ist allerdings nur auf Englisch verfügbar. Hier kommen weitere Anbieter ins Spiel, die dabei helfen auch einen deutschen Store aufbauen zu können. Zu beachten ist vor allem, dass der Shop entsprechend rechtssicher ist.

German Market ist ein kostenpflichtiges Plugin, welches hierbei sehr hilfreich ist.

In der Basisversion erhält man viele zusätzliche Funktionen, welche zusammen mit den Funktionen von WooCommerce absolut ausreichend sein sollten, um den ersten eigenen Online Shop aufzusetzen.

Einige der Funktionen dieses Plugins sind:

  • Funktionen zur Einhaltung der DSGVO
  • PDF Rechnungen und Retourenlabels
  • Bestellbestätigungen
  • SEPA Lastschrift und Bankeinzug
  • Anbindung an unterschiedliche Buchhaltungssoftwareanbieter
  • uvm.

Dies wäre die individuellste, sicher auch die unabhängigste Lösung. Mit etwas technischem Verständnis und den vorhandene Ressourcen (Blogbeiträge, Tutorials auf YouTube und Co), lässt sich ein solches Projekt auch durchaus in Eigenregie umsetzen. Viele Webagenturen können Sie hierbei unterstützen.

Fazit

Online ist heutzutage einfach ein Muss. Der Einstieg ist einfach, der Start über eine der oben genannten Plattformen ist eigentlich ohne große Vorbereitung umsetzbar. Gerade jetzt ist der Online-Handel in Zeiten von Corona eine wichtige Absicherung für mögliche weitere Einschränkungen und gegen etwaige weitere Lockdowns oder Schließungen.

Richtig interessant und nachhaltig wird es sicher, wenn Sie mittelfristig strategisch an die Sache heran gehen und neben den bekannten Plattformen auch einen eigenen Shop einsetzen.

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